Was ist Wahrheit? / Was ist Wissen? / Wer oder was ist ein Wissender? / Ist Wissenschaft speziell privilegiert uns zu sagen, was wir glauben sollen? / Wie können wir feststellen, ob Informationen im Internet falsch sind? / Gibt es alternative Fakten? / Wie können wir eine Pluralität von Ansichten zulassen und Meinungsverschiedenheiten tolerieren? / Wie soll wissenschaftliches Wissen in unseren demokratischen Gesellschaften funktionieren? / Was ist Demokratie und wie kann sie verteidigt werden?
Was ist Wahrheit? / Was ist Wissen? / Wer oder was ist ein Wissender? / Ist Wissenschaft speziell privilegiert uns zu sagen, was wir glauben sollen? / Wie können wir feststellen, ob Informationen im Internet falsch sind? / Gibt es alternative Fakten? / Wie können wir eine Pluralität von Ansichten zulassen und Meinungsverschiedenheiten tolerieren? / Wie soll wissenschaftliches Wissen in unseren demokratischen Gesellschaften funktionieren? / Was ist Demokratie und wie kann sie verteidigt werden?
„Wissen in der Krise“ besteht aus 6 Forschungsgruppen, die sich jeweils mit 3wichtigen Forschungsfragen befassen.
1
Wissen
2
Geist
3
Wissenschaft
4
Ethik
5
Gesellschaft
6
Sprache
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Die Reichweite des menschlichen Wissens
Im Zentrum von „Wissen in der Krise“ steht das Phänomen des Wissens selbst. Um unsere gegenwärtige Situation zu begreifen, ist es essentiell zu verstehen, was Wissen eigentlich ist, wie es erworben, geteilt und weitergegeben wird, und welche Faktoren es untergraben. Die Auseinandersetzung mit solchen Fragen ist entscheidend, um die Wissenskrise, die unsere Gesellschaft gegenwärtig plagt, zu verstehen und letztendlich zu überwinden. Dies erfordert allerdings, dass wir einige unserer grundlegenden Annahmen über Wissen radikal hinterfragen.
Wie ist Wissen im Menschen und darüber hinaus verankert?
Was genau sind Meinungsverschiedenheiten und wie lassen sie sich bewältigen?
Auf welche Weise kann Bildung epistemische Kompetenz fördern?
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Wissensproduktion im menschlichen Geist
Um die epistemische Krise zu begreifen, müssen wir den Gegenstand des Wissens selbst – den wissenden Geist – genau untersuchen. Dies erfordert ein vertieftes Verständnis der komplexen Beziehungen zwischen Wissen und Geist, einschließlich der Weise, wie unbewusste psychologische Zustände unsere Fähigkeit zu wissen beeinflussen. Wir müssen auch die komplizierte Verbindung zwischen Wissen und Handeln erkunden, die Rolle, die künstliche Intelligenz und soziale Medien beim Besitzen und Produzieren von Wissen spielen, und wie wir zukünftig weiterhin Wissen generieren und auf individueller sowie gesellschaftlicher Ebene innovativ sein können. Der Schwerpunkt dieses Teilprojekts liegt auf der Entwicklung eines Verständnisses für wissensproduzierende mentale Strukturen, dabei werden Fragen zu natürlichen versus „künstlichen“ Wissensformen und unserem Empfinden von Selbstkontrolle behandelt.
Welche Erklärungsansätze für die mentale Struktur erklären am besten den Widerstand gegen Wissen?
Wie ist die Produktion von Wissen psychologisch strukturiert und kann diese Struktur auch künstlich nachgebildet werden?
In welchem Maße können wir uns tatsächlich als Meister unserer eigenen Situation betrachten, selbst wenn wir versuchen, Wissen zu erlangen?
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Die Wissenschaft und ihr Unbehagen
Im Zentrum der aktuellen Wissenskrise steht ein Paradox: einerseits ist die lebenswichtige Bedeutung wissenschaftlicher Erkenntnisse unbestritten, andererseits besteht eine weit verbreitete Skepsis und Misstrauen in der Bevölkerung gegenüber dem Wissen, das durch die Wissenschaften erzeugt wird. Um diese Krise zu bewältigen, ist ein besseres Verständnis der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft notwendig. Zusätzlich müssen wir grundlegende methodische Fragen innerhalb der Wissenschaften klären, die möglicherweise zum Misstrauen beigetragen haben.

Eine tiefgreifende Untersuchung der gesellschaftlichen Gründe für Bedenken und Vorurteile gegenüber wissenschaftlichen Fortschritten ist unerlässlich. Dazu gehört die Anerkennung, dass wissenschaftliche Experten fehlbar und anfällig für menschliche Fehler sind. Dies muss durch eine Analyse der konzeptionellen Fragen ergänzt werden, die sich aus der Nutzung von Modellen, analogen Experimenten und statistischen Techniken bei der Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse ergeben.
Folgende Fragen stehen im Vordergrund: Welche Rolle spielen Modelle und analoge Tierversuche in der wissenschaftlichen Forschung?
Wie sollten wir die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse interpretieren, sodass Widerstand und Feindseligkeit gegenüber dem Wissen verständlich werden?
Wie sollte wissenschaftliches Wissen effektiv vermittelt und gelehrt werden?
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Das Wissen der Ethik & die Ethik des Wissens
Um die Krise des Wissens effektiv anzugehen, genügt es nicht, sich allein auf erkenntnistheoretische oder wissenschaftstheoretische Fragen zu konzentrieren. Diese Krise weist auch eine signifikante ethische Dimension auf. Einerseits betrifft sie das Wissen der Ethik, andererseits die Ethik des Wissens selbst. Wie kann ethisches Wissen existieren, wenn verschiedenartige ethische Standpunkte gleichzeitig existieren? Wie kann praktisches Wissen bewahrt werden? Und inwiefern sollte die Wissenschaft selbst ethischen Prinzipien folgen?
Ist moralische Objektivität vertretbar in einer Weltvoll unversöhnlicher Meinungsverschiedenheiten?
Wie kann praktisches Wissen untergraben werden, und wie lässt es sich wiederherstellen?
Welche ethischen Aspekte spielen bei der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung eine Rolle?
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Gemeinsame Menschlichkeit und soziale Unterschiede
Zusammen mit unseren Mitmenschen formen wir nicht nur Gemeinschaften des Wissens, sondern auch soziale und politische Gemeinschaften, die durch Institutionen, Konventionen und soziale Gruppen geprägt sind. Unser Verständnis von der Natur und Funktionsweise unserer Gesellschaft – also unser gemeinsames Leben innerhalb des Gemeinwesens – und der Erwerb von Wissen darüber haben weitreichende Auswirkungen darauf, wie unsere Institutionen funktionieren und wie gemeinsame Ziele festgelegt und erreicht werden können.
Wie sollten wir das, was wir als soziale Wesen teilen – unser gemeinsames Menschsein – verstehen?
Wie können wir einen diskriminierungsfreien institutionellen Rahmen schaffen, der das Sammeln und Verarbeiten von Wissen fördert?
Wie sollten wir die wichtigsten sozialen Kategorienverstehen, die dazu dienen, uns selbst und die Welt um uns herum zukonzeptualisieren?
Die Gruppe "Gesellschaft" setzt sich zusammen aus
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Sprache, Wahrheit und Wissen
Wissen ist per Definition faktisch – man kann etwas glauben, doch wissen kann man nicht, dass etwas falsch ist. In einer Welt, die von Fake News, Fehlinformationen, Verschwörungstheorien und alternativen Geschichten geprägt ist, wird es immer schwieriger, praktisch zu bestimmen, was wahr ist – falls überhaupt etwas als wahr angesehen werden kann. Vor diesem Hintergrund wird es ebenso herausfordernd, etwas als gesichertes Wissen zu betrachten. Die Krise des Wissens ist daher eng mit einer Krise der Wahrheit verknüpft, die zumindest teilweise durch Entwicklungen in den Geisteswissenschaften verursacht und aufrechterhalten wird. Diese Forschungsgruppe widmet sich einigen der schwierigsten Fragen zur Wahrheit und zur Sprache, die genutzt wird, um Wahrheiten zu artikulieren.
Sollten wir der Wahrheit gegenüber skeptisch bleiben?
Was ist Wahrheit genau und worauf basiert sie?
Wie beeinflusst unsere Sprache das Streben nach Wissen?
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